Thomas Nisters

Wörterbuch
philo­sophischer Alltags­begriffe

Dankbarkeit

Begriffserklärung

Um zu erklären, was Dankbarkeit ist, beginne ich mit einem Beispiel:

Heute ist Mayas 18. Geburtstag. Unter den Geschenken findet Maya einen Briefumschlag. Maya öffnet den Umschlag. Sie liest:

„Meiner liebsten Enkeltochter Maya mit ganz herzlichem Glückwunsch und vielen guten Wünschen zum 18. Geburtstag von Oma Else.“

Maya kann es nicht fassen: ein Scheck über € 13.000 für ein neues Auto. Endlich muss Maya nicht mehr Mutter oder Vater anbetteln, sie abends hin- und herzufahren. Und morgens kann sie nun eine Stunde länger schlafen. Denn: Jetzt ist sie nicht mehr auf Bus und Bahn angewiesen, um in die Stadt zu ihrer Lehrstelle zu gelangen. Maya ist ihrer Oma unendlich dankbar.

Aber was genau bedeutet es, zu sagen: „Maya ist ihrer Oma dankbar“?

Zunächst und vor allem ist die Dankbarkeit eine Art Antwort. Indem wir dankbar sind, antworten wir auf etwas, was eine andere Person getan hat. Wir sind dankbar, weil uns eine andere Person eine Wohltat erwiesen hat. Die Dankbarkeit antwortet auf Wohltaten.

Dankbarkeit besteht aus vier Bausteinen.

Baustein 1 ist die Freude: Wer dankbar ist, freut sich. Maya freut sich riesig über das wunderbare Geschenk. Sie könnte Luftsprünge machen.

Baustein 2 ist das Wohlwollen: Wer dankbar ist, wünscht dem Wohltäter oder der Wohltäterin von Herzen alles Gute. Maya spürt, wie sehr ihre Oma sie mag; und jetzt nach dem Geschenk mag Maya ihre Großmutter noch mehr als vorher. Maya beantwortet das Wohlwollen der Großmutter mit ihrem, Mayas eigenem, Wohlwollen. Maya spiegelt das Wohlwollen der Großmutter. Zur Dankbarkeit gehört Spiegelwohlwollen.

Baustein 3 ist das Sprechen: Wer dankbar ist, drückt den Dank aus. Maya ruft ihre Oma sofort an: „Mensch Oma! Vielen, vielen Dank! Das ist das schönste Geschenk meines Lebens!“

Baustein 4 ist das Wohltun: Wer dankbar ist, tut seiner Wohltäterin, seinem Wohltäter auch etwas Gutes. Maya könnte anbieten, die Oma ab und an zur Ärztin zu fahren.

Die vier Bausteine der Dankbarkeit ruhen auf zwei Fundamenten. Fundament 1 ist die Achtsamkeit. Fundament 2 ist die Erinnerung.

Fundament 1 (Achtsamkeit): Wer dankbar ist, muss die Wohltat überhaupt wahrnehmen. Dankbare Menschen müssen achtsam und aufmerksam sein. Bei Maya ist das klar. Sie kann gar nicht übersehen, dass sie etwas Gutes bekommt. Das ist aber nicht immer so:

Du verlässt die Schule. Hinter dir geht Frau Gram, die Französischlehrerin. Frau Gram hat in beiden Händen eine Tasche. Du hältst Frau Gram die Türe auf. Frau Gram bemerkt das gar nicht. Ohne ein Gruß und Dank geht sie an dir vorbei!

Ohne Achtsamkeit gibt es keine Dankbarkeit.

Fundament 2 (Erinnerung): Wer eine Wohltat empfängt und das schnell wieder vergisst, ist nicht dankbar. Sicher wird Maya das Geschenk ihrer Oma nicht vergessen. Das ist aber nicht immer so:

Matthias hilft Michael beim Umzug. Dafür lässt er eine Konzertkarte verfallen. Ein Jahr später zieht Matthias um. Er fragt Michael: „Kannst Du mir helfen?“ Michael antwortet: „Leider nicht. An dem Tag will ich ins Stadion zum Heimspiel.“ Michael hat ganz vergessen, dass Matthias ihm damals geholfen hat.

Dankbarkeit besteht somit aus vier Bausteinen (Freude, Spiegelwohlwollen, Danksagung, Wohltat). Die drei Bausteine ruhen auf den Fundamenten der Aufmerksamkeit und der Erinnerung.

Die Gegenteile der Dankbarkeit genau zu bestimmen ist recht schwierig und verwickelt. Um trotzdem zu klären, welche Gegenteile die Dankbarkeit hat, fasse ich noch einmal zusammen, was ich unter Dankbarkeit verstehe:

Dankbarkeit ist ein von Freude begleitetes Spiegelwohlwollen gegenüber einer anderen Person. Diese Freude und dieses Spiegelwohlwollen äußern sich in sprachlichen Danksagungen und in Spiegelwohltaten.

Nicht-Dankbarkeit liegt in der Regel vor, sobald es an der Freude, am Spiegelwohlwollen, an der Danksagung oder der Spiegelwohltat mangelt.

In diesem Sinne ist eine Person entweder einfach dankbar oder nicht-dankbar.

Wir können nun weiter fragen, ob es angemessen ist, einfach dankbar oder nicht-dankbar zu sein.

Indem wir auf die Frage nach der Angemessenheit der einfachen Dankbarkeit oder Nicht-Dankbarkeit antworten, ergeben sich vier Fälle:

Fall 1: Ich bin einfach dankbar und es ist auch angemessen, dankbar zu sein. In diesem Fall spreche ich von rechter Dankbarkeit. Dankbar zu sein wird zu rechter Dankbarkeit, sobald es angemessen ist, dankbar zu sein: Maya bekommt Geld von ihrer Oma. Maya freut sich, spürt, wie sehr sie ihre Oma mag, ruft ihre Oma an und fährt ihre Oma ab und an zum Arzt.

Fall 2: Ich bin dankbar, aber es ist nicht angemessen, dankbar zu sein. In diesem Fall spreche ich von Überdank. Einfach dankbar zu sein wird zu Überdank, sobald die einfache Dankbarkeit nicht angemessen und nicht zu erwarten ist: Maya bricht ihre Lehre ab, um zu studieren. Mayas Mutter ist Anwältin und verdient sehr viel Geld. Mayas Mutter überweist Maya während des Studiums monatlichen Unterhalt. Maya ist ihrer Mutter sehr dankbar. Das aber braucht Maya im Grunde nicht zu sein. Mayas Mutter ist nämlich rechtlich verpflichtet, ihrer Tochter Unterhalt zu zahlen. Für den Unterhalt braucht Maya nicht einfach dankbar zu sein. Maya ist überdankbar.

Fall 3: Ich bin einfach nicht-dankbar und es gibt auch gar keine Veranlassung, dankbar  zu sein. Dankbar zu sein, wäre nicht angemessen. In diesem Fall spreche ich von rechter Nicht-Dankbarkeit. Einfache nicht dankbar zu sein wird zu rechter Nicht-Dankbarkeit, sobald es gar keinen Grund gibt, dankbar zu sein: Mayas Mutter ist selbstsüchtig. Immer will sie im Mittelpunkt stehen. Um Maya hat sie sich nicht die Spur gekümmert. Im Gegenteil: Die Mutter hat Maya immer das Gefühl gegeben, eine Last zu sein. Dabei hat Maya der Mutter, wo immer es ging, geholfen. Nun hat Maya selbst eine Familie. Die Mutter wirft Maya vor, Maya sei undankbar, weil Maya sich mehr um ihre eigene kleine Familie als um ihre Mutter kümmert. Dieser Vorwurf, Maya sei undankbar, ist nicht gerechtfertigt. Maya ist in rechter Weise nicht-dankbar  

Fall 4: Ich bin nicht dankbar, obwohl es richtig und angemessen wäre, dankbar zu sein. In diesem Fall spreche ich von Undank. Einfach nicht dankbar zu sein wird zu Undank, sobald Dankbarkeit angemessen ist: Maya freut sich nicht wirklich über das Auto; Maya ruft ihre Oma nicht an; durch das großzügige Geschenk wird in Maya kein Wohlwollen der Oma gegenüber geweckt; Maya weigert sich, die Oma ab und an zum Arzt zu fahren.

Diese vier Fälle lassen sich so in einem Schaubild abbilden:

 Maya ist einfach dankbar.Maya ist einfach nicht dankbar.
Wie Maya empfindet ist richtig und angemessen.Maya empfindet rechte Dankbarkeit.Maya empfindet rechte Nicht-Dankbarkeit.
Wie Maya empfindet ist nicht richtig und angemessen.Maya ist überdankbar.Maya ist undankbar.

Ich hatte gesagt: Zur Dankbarkeit gehören Freude (Baustein 1), Spiegelwohlwollen (Baustein 2), Danksagung (Baustein 3) und Wohltun (Baustein 4).

Auch das stimmt nicht ganz. Manchmal darf die Danksagung oder das Wohltun fehlen und trotzdem liegt Dankbarkeit vor. Hier sind drei Fälle zu unterscheiden:

Fall I: Du gibst einem Bettler zwei Euro. Er dankt dir. Aber er kann für dich nichts tun. Der Bettler ist dankbar, obwohl Baustein 4, die Rückerstattung einer Wohltat, fehlt.

Fall II: Stelle dir vor, Mayas Großmutter erleidet an Mayas Geburtstag einen Gehirnschlag. Sie ist völlig gelähmt, kann nichts mehr wahrnehmen. Also kann Maya der Großmutter nicht mit Worten danken, denn die Großmutter versteht nichts mehr. Aber: Maya kann die Wohltat rückerstatten. Maya geht die Oma besuchen und macht Besorgungen. Maya ist dankbar, obwohl Baustein 3, die Danksagung, fehlt.

Fall III: Stellen wir uns vor, Mayas Oma sei ein Jahr vor Mayas 18. Geburtstag gestorben. In ihrem Testament steht: „Und ich verfüge, dass aus meinem Vermögen 13.000 Euro an meine liebste Enkeltochter Maya gehen. Das soll man ihr erst an ihrem 18. Geburtstag sagen.“  Mayas Oma ist tot, als Maya das Geschenk bekommt. Sie kann der Oma weder mit Worten noch mit Taten danken. Maya ist dankbar, obwohl Baustein 3 und Baustein 4 fehlen.

Fall III kommt sehr oft vor: Wer ein Organ oder eine Blutspende empfängt, ist der Spenderin dankbar. Die Spenderin bleibt jedoch unbekannt. Ihr kann man nicht mit Worten und nicht mit Taten danken.

Damit ist aber noch nicht alles erklärt. Stell dir vor, Du hörst, wie Maya sagt: „Ich bin total dankbar.“ Du wirst sofort zwei Fragen stellen:

Frage 1: Wem ist Maya dankbar?

Frage 2: Wofür ist Maya dankbar?

Es muss immer etwas geben, wofür man dankbar ist. Maya ist für das Geschenk dankbar. Es muss immer eine Person geben, der man dankbar ist. Maya ist ihrer Oma dankbar.

Das, wofür man dankbar sein kann, muss drei Bedingungen erfüllen:

Bedingung 1 nenne ich die Gutheitsbedingung: Wir sind nur dankbar für etwas Gutes. Wer uns bewusst schadet, dem sind wir nicht dankbar. Mayas Schwester ist neidisch und macht einen Kratzer in Mayas neues Auto. Es ist klar, dass Maya dafür nicht dankbar ist. Im Gegenteil! Und auch für etwas, was weder gut noch schlecht ist, sind wir dankbar.

Bedingung 2 nenne ich die Freiwilligkeitsbedingung: Wir sind nur dankbar für etwas, was freiwillig geschehen ist. Freiwillig nennen wir das, was weder aus Zwang noch irrtümlich geschieht.

Nehmen wir an: Maya hat eine Cousine, die heißt Maja. Nun will Oma Else Maya ein Auto schenken, schreibt aber aus Versehen ins Testament: „Und ich verfüge, dass aus meinem Vermögen 13.000 Euro an meine Enkeltochter Maja gehen. Das soll man ihr erst an ihrem 18. Geburtstag sagen.“ Oma Else hat sich verschrieben. Pech für Maya, Glück für Maja. Und Maja nimmt das Geld natürlich gerne. Sie weiß ganz genau, dass Oma Else sich verschrieben hat, denn es ist klar, dass Oma Else Maja hasst. Maja wird der Oma nicht dankbar sein.

Oder: Maja hat einen fiesen Freund: Torben. Torben schreckt vor nichts zurück. Und so hat Torben Oma Else kurz vor ihrem Tod bedroht, damit sie das Testament zu Majas Gunsten ändert. Maja, die ebenfalls einen ganz schlechten Charakter hat, weiß das. Also wird sie Oma Else nicht dankbar sein, weil Oma Else das Testament unter Zwang abgefasst hat.

Bedingung 3 nenne ich die Wohltätigkeitsbedingung: Wir sind nur dankbar für etwas, was um unseretwillen geschieht.

Nehmen wir an, Oma Else schenkt Maya das Auto. Sie tut das aber nicht, um Maya etwas Gutes zu tun. Sie tut das, um sich selbst etwas Gutes zu tun. Sie hofft, dass Maya sie nun dauernd fährt.

Manchmal sieht es so aus, als läge Dankbarkeit vor. In Wahrheit liegt aber keine Dankbarkeit vor. In solchen Fällen spreche ich von Scheindankbarkeit oder Pseudodankbarkeit. Denn: Der Schein trügt. Hier sind zwei Arten solcher Schein- oder Pseudodankbarkeit:

Pseudodankbarkeit 1 nenne ich den Düngedank: Maya bekommt das Auto. Sofort fährt sie zu Oma Else. Sie bringt einen Blumenstrauß mit, gibt der Oma einen Schmatz auf die linke und auf die rechte Backe, bedankt sich überschwänglich. Aber Maja hat schlechte Hintergedanken: Sie weiß, Oma Else hat noch viel, viel mehr Geld. Durch ihre gespielte Dankbarkeit will sie noch mehr Geschenke aus Oma Else herausholen. Mayas Dank ist wie ein Dünger, der zu fetter Ernte führen soll.

Pseudodankbarkeit 2 nenne ich Quittdank: Carmen ist eine Null in Mathematik. Heike ist ein Ass in Mathematik. Carmen fragt Heike, ob sie, Heike, ihr, Carmen, vor der Klausur hilft. Heike tut das. Denn Heike wäre gerne Carmens Freundin. Carmen aber will mit Heike nichts zu tun haben. Carmen schafft die Klausur dank Heikes Hilfe. Am nächsten Tag macht Carmen Heike ein teures Geschenk. Es sieht so aus, als sei Carmen dankbar. Das ist sie aber nicht. Denn: Carmen will nur quitt sein. Sie will die Rechnung schnell begleichen. Carmen will mit Heike nichts zu tun haben.

Mit Blick auf die Dankbarkeit gibt es zwei Meinungen:

Meinung 1 lautet: Dankbarkeit ist so etwas wie Gerechtigkeit. Denn wer dankbar ist, gibt etwas zurück. Er begleicht im Grunde eine Schuld. Wir sprechen ja auch von Dankesschuld. Schulden zu begleichen gehört aber zur Gerechtigkeit. Seine Schulden nicht zurückzuzahlen widerspricht der Gerechtigkeit. Also ist Dankbarkeit eine Verwandte der Gerechtigkeit.

Meinung 2 lautet: Dankbarkeit ist so etwas wie Freundschaft. Denn wer dankbar ist, beantwortet das Wohlwollen des Wohltäters mit Spiegelwohlwollen. Freundschaft aber besteht doch auch darin, dass zwei Menschen einander wechselseitig wohlwollen. Also ist Dankbarkeit eine Verwandte der Freundschaft.

Fragen

  1. Leander hatte eine schlimme Grippe. Er lag Wochen mit Fieber im Bett. Er dachte: „Ich werde nie wieder gesund.“ Nun, langsam, geht es ihm wieder besser. Als Leander zum ersten Mal wieder in der Frühlingssonne spazieren geht, überkommt ihn ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit. Wie passt das zur Behauptung, dass es immer jemanden geben muss, dem man dankbar ist?

  2. Im Artikel wurden zwei Formen der Scheindankbarkeit oder Pseudodankbarkeit genannt, nämlich der Düngedank und der Quittdank. Fallen Dir noch andere Formen ein?

  3. Maya hat einen Unfall. Sie ist schwer verletzt. Die Notärztin rettet Maya das Leben. Die Notärztin ist verpflichtet, Maya zu helfen. Muss Maya der Notärztin dankbar sein? Müssen wir für eine Wohltat aus Pflicht dankbar sein?

  4. Was meinst du: Ähnelt die Dankbarkeit eher der Freundschaft oder der Gerechtigkeit?

  5. Die Dankbarkeit hat vier Bausteine. Diese vier Bausteine können vorliegen oder nicht vorliegen. In der folgenden Tabelle bedeutet das Minuszeichen, dass der Baustein nicht vorliegt. Das Pluszeichen bedeutet, dass der Baustein vorliegt. Es ergeben sich 16 Fälle. Lassen sich zu allen Fällen Beispiele finden?

     

    Freude  (Baustein 1) Spiegelwohlwollen (Baustein 2) Danksagung (Baustein 3) Wohltat (Baustein 4)
    Fall 1 + + + +
    Fall2 + + +
    Fall 3 + + +
    Fall 4 + +
    Fall 5 + + +
    Fall 6 + +
    Fall 7 + +
    Fall 8 +
    Fall 9 + + +
    Fall 10 + +
    Fall 11 + +
    Fall 12 +
    Fall 13 + +
    Fall 14 +
    Fall 15 +
    Fall 16
  6. Kann man sich selbst dankbar sein?

  7. Manchmal will uns jemand etwas Gutes tun und es geht schief. Sollten wir dann dankbar? Umgekehrt: Jemand will uns schaden, es nutzt uns aber. Sind wir dankbar?

  8. Stelle Dir vor, eine böse Fee hätte die Menschheit verhext: Kein Mensch ist mehr dankbar. Wie sähe eine solche Welt aus?

  9. Manche Menschen mögen nicht dankbar sein. So könnten sich zwischen Maya und ihrer selbstsüchtigen Mutter diese Szenen abspielen:

    Maya macht ihrer Mutter einmal im Monat den Garten. Maya ärgert sich, weil ihre Mutter sich nie dafür bedankt. Als Maya ihren Ärger einmal äußert, sagt die Mutter einen dieser Sätze:

    Muttersatz 1: „Nach all dem, was ich für dich getan habe, ist das, was du tust, wohl selbstverständlich!“

    Muttersatz 2: „Ich habe Dich doch nicht darum gebeten.“

    Muttersatz 3: „Das hätte ich auch alleine hingekriegt.“

    Muttersatz 4: „Das, was du getan hast, ist doch wohl kaum der Rede wert.“

    Muttersatz 5: „Das hast du doch nicht wegen mir getan! Du magst es doch, im Garten zu arbeiten.“

    Muttersatz 6: „Schau einmal den Peter von der Frau Franzen an, der besucht seine Mama jeden Tag und macht die ganze Wohnung. Jeden Tag macht der das. Dabei ist der Peter selbst krank!“

    Muttersatz 7: „Was meinst Du, was ich alles für meine Mutter getan habe?! Aufgeopfert habe ich mich! Und Du? Das bisschen Gartenarbeit!“

    Muttersatz 8: „Wäre dein guter Vater nicht so früh gestorben! Ich müsste dich nicht um das bisschen Hilfe bitten!“

    Muttersatz 9: „Du hast wohl noch nie etwas vom 4. Gebot gehört! Es ist deine Pflicht, mir zu helfen.“

    Wie fühlt sich Maya, während ihre Mutter so spricht? Maya ist deine Freundin. Was würdest du ihr raten? Kennst Du Menschen, die wie Mayas Mutter sind?

Quellen

In den Artikel über Dankbarkeit sind Gedanken eingeflossen aus diesen Werken:

Thomas von Aquin, STH, II/II, 106 – 107;
Artikel „Gratitude“ aus der Stanford Encyclopedia of Philosophy;
Thomas Nisters, Dankbarkeit, Würzburg 2012: Königshausen & Neumann.

Schlagwörter